Carmen von Ruden, Freifrau

Im Jahre des Herrn 1181 wurde Carmen von Ruden im beginnenden Wonnemonat geboren. Sie entstammte einer angesehenen fränkischen Patrizierfamilie und wuchs inmitten von Wohlstand und Tradition auf. Carmen war die älteste Tochter ihrer Familie, und von Kindesbeinen an wurde ihr die Bedeutung von Ehre, Pflicht und Familie nahegebracht.

Ihre Jugend verbrachte Carmen inmitten der fränkischen Pracht, umgeben von den Schönheiten der Natur und den kulturellen Schätzen ihrer Heimatstadt Fürth. Diese Stadt, reich an Geschichte und Handel, bot Carmen eine Fülle von Eindrücken und Erfahrungen. Der Handel mit exotischen Gütern und Waren florierte, und Fürth war ein Ort, an dem Menschen verschiedener Herkunft und Kulturen aufeinandertrafen. Es war eine Zeit des Wandels und des Aufbruchs, und Carmen trank von dieser kulturellen Vielfalt und Bildung tief.

Ihr Vater, ein respektierter Kaufmann, hatte in den Handelsbeziehungen mit entfernten Ländern und Städten eine wichtige Rolle gespielt. Er erzählte Carmen oft von den exotischen Waren, die auf den Märkten von Fürth angeboten wurden, von fernen Ländern, die er bereist hatte, und von den Geschäftsbeziehungen, die er in der ganzen Region aufgebaut hatte. Diese Geschichten weckten in Carmen die Neugier auf die Welt jenseits ihrer Heimatstadt.

Carmens Mutter war eine Frau von großer Weisheit und Würde. Sie lehrte ihre Tochter, die Kunst des Haushalts, die Bedeutung von Familientraditionen und die Pflichten einer Frau in der damaligen Gesellschaft. Carmen lernte früh, sich um ihre jüngeren Geschwister zu kümmern und die Familie in allen Belangen zu unterstützen.

Mit 18 Jahren wurde Carmen in eine Ehe mit dem Freiherrn Manuel von Ruden, dem Sohn eines Geschäftspartners ihres Vaters, verheiratet. Ihr neuer Lebensweg führte sie aus der vertrauten Umgebung ihrer Heimatstadt in den rauen Nordgau in Bayern. Dort, inmitten der atemberaubenden Landschaft und den majestätischen Wäldern, sollte Carmen ihr weiteres Leben verbringen. Der Nordgau war weit entfernt von den Handelsmetropolen, die Carmen aus ihrer Kindheit kannte, doch sie war bereit, sich den neuen Herausforderungen zu stellen.

Die Ehe von Carmen und Manuel wurde bald mit der Geburt ihrer Tochter Jasmina Diana gesegnet. Carmen fand sich in der Rolle einer Mutter wieder und widmete sich mit Hingabe der Erziehung ihrer Tochter. Jasmina Diana erwies sich als klug und talentiert, was ihre Mutter mit Stolz erfüllte. Carmen unterstützte ihre Tochter in ihrem Streben nach Bildung und Wohlstand, selbst in dieser abgelegenen Region Bayerns.

Im Jahre 1218 ereignete sich ein Wendepunkt im Leben von Carmen und Manuel. Zusammen mit seinem Bruder Ernolf wurde Manuel vom Bischof von Bamberg auf eine wichtige Pilgerreise nach Jerusalem geschickt. Beide sollten im Namen des Glaubens und des Kaisers die Heiligen Stätten besuchen und Buße für die Sünden des Reiches tun. Diese Pilgerreise war eine bedeutende Aufgabe und eine Ehre für die Familie von Ruden. Carmen und ihre Schwägerin Sabrina übernahmen die Verantwortung für die Burg Ruden während der Abwesenheit ihrer Männer.

Die beiden Freifrauen zeigten sich ebenso entschlossen wie ihre Männer und bewiesen, dass sie in der Lage waren, die Herausforderungen der Verwaltung der Burg zu meistern sowie auch die täglichen Angelegenheiten der Bewohner zu regeln. Trotz der Verantwortung, die auf ihren Schultern lastete, ließen Carmen und Sabrina ihre Leidenschaft für die Beizjagd nicht außer Acht.

Schon seit einigen Jahren hatte Carmen sich der Kunst der Beizjagd verschrieben. Sie hatte es geschafft, den anspruchsvollen Umgang mit edlen Greifen zu erlernen und konnte stolz zwei dieser majestätischen Kreaturen ihr Eigen nennen. Diese Greifen waren ihre stolzen Jagdbegleiter.

Es war das Schicksal, das Carmen und Sabrina auf eine Jagdeinladung des Grafen von der Weyden führte. Dort, am prächtigen Hof des Grafenpaares, sollten sich ihre Leben für immer verändern. Die Freundschaft, die zwischen Carmen, Sabrina und dem Grafen und seiner liebenswürdigen Gemahlin entstand, war von Anfang an tief und aufrichtig. Gemeinsam verbrachten sie unvergessliche Tage bei Beizjagden, festlichen Feiern und in angeregten Gesprächen.

Carmen, Jasmina und Sabrina fühlen sich mittlerweile am Hofe des Grafenpaares von der Weyden wie zu Hause. Dort kümmern sie sich mit Hingabe um ihre Beizvögel und organisieren Beizjagden, die in der ganzen Umgebung bekannt sind.